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Schluss mit dem „Weiter so“ in der gesetzlichen Krankenversicherung!

Bonn, 16.10.2024 – „Die Beitragszahlenden in der gesetzlichen Krankenversicherung sind an ihrer finanziellen Belastungsgrenze angelangt. Wir brauchen eine Kehrtwende in der Finanzierung der GKV.“ So kommentiert der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) Maik Wagner die heute veröffentlichten Zahlen des sogenannten Schätzerkreises.

Hintergrund: Am 16. Oktober 2024 hat der Schätzerkreis – bestehend aus Experten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesamtes für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbandes – seine jährliche Finanzprognose für die gesetzliche Krankenversicherung veröffentlicht. Das erwartete Milliardendefizit in der GKV führt dem Schätzerkreis zufolge im kommenden Jahr zu einem Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent.

„Ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte ist mehr als nur ein Warnsignal. Eine solche Steigerung der Krankenkassenbeiträge hat historische Dimensionen“, so Wagner. „Die Menschen spüren es schmerzhaft auf der Lohnabrechnung und im Geldbeutel. Die von der Bundesregierung geplanten steuerlichen Entlastungen stellen auf der anderen Seite für die allermeisten Beschäftigten keinen ausreichenden Ausgleich dar.“ Wagner sorgt sich auch mit Blick auf die kommenden Bundestagswahlen: „Mit dem Anstieg der Beiträge geht keineswegs eine größere Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem und der Politik einher. Das frustriert!“

Die steigenden Beiträge werden die gesetzlichen Krankenkassen weiter unter Druck setzen, befürchtet Wagner: „Ich erwarte Beitragssatzerhöhungen auf breiter Front. Der Wettbewerb unter den Kassen nimmt zu und führt zu Einsparungen zulasten der Versicherten und der Beschäftigten in der gesetzlichen Krankenversicherung.“ Der GdS-Bundesvorsitzende fordert: „Es darf kein ‚Weiter so‘ geben! Die Politik muss sich endlich an ihre Versprechen erinnern und konsequent gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuermitteln finanzieren, um die Betragszahlenden zu entlasten und die Beiträge zur GKV wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Diese Maßnahmen müssen Priorität haben.“

 

PressemitteilungGdS-SK-2024-10