Um die Gespräche mit der IKK Nord fortsetzen zu können, haben wir Anfang Januar eine Befragung unserer Mitglieder gestartet. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
1. Die Mehrheit unserer Mitglieder begrüßt, dass die Arbeitszeit zum 1. Januar 2020 nicht weiter abgesenkt worden ist. Über 50 Prozent halten die 37-Stunden-Woche für gut, knapp 10 Prozent wünschen sich sogar eine Rückkehr zur 38,5-Stunden-Woche. Unter 40 Prozent hätten die Reduzierung auf 36 Wochenstunden zum 1. Januar 2020 für richtig gehalten. Viele Mitglieder haben zum Ausdruck gebracht, dass die Digitalisierung bisher noch nicht zu weniger Arbeit geführt hat. Zudem seien die Schulungsmaßnahmen nicht ausreichend.
2. An der vom Vorstand angebotenen Berufsunfähigkeitsversicherung hat der Großteil unserer Mitglieder kein sonderlich großes Interesse. Lediglich knapp über 30 Prozent der Teil-nehmer an unserer Befragung würden von diesem Angebot Gebrauch machen wollen. Die GdS hat die Schaffung einer Öffnungsklausel ins Gespräch gebracht, die der IKK Nord die Möglichkeit gäbe, den Mitarbeitern unterschiedliche Versicherungen anzubieten.
3. Die Forderung des Vorstandes, bei Erkrankung zukünftig bereits ab dem ersten Tag eine AU-Bescheinigung vorlegen zu müssen, tragen nicht einmal 10 Prozent unserer Mitglieder mit. Für uns als Tarifkommission durchaus überraschend wären aber deutlich über 50 Prozent unserer Mitglieder an einer Prämienregelung zur Belohnung von Kolleginnen und Kollegen ohne AU in einem Monat interessiert.
4. Für das Jahr 2021 wünschen sich weniger als 30 Prozent unserer Mitglieder eine weitere Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit. Eine deutliche Mehrheit wünscht sich eine spürbare Gehaltsanpassung bzw. eine Kombination aus Gehaltsanpassung und Arbeitszeitreduzierung.
5. Klar zum Ausdruck gebracht haben unsere Mitglieder darüber hinaus den Wunsch nach einer Verbesserung des TV Ratio. Wir bleiben am Ball!
6. Gleiches gilt für das Thema neue Eingruppierung, das von unseren Mitgliedern weiter erwartet wird.
7. Und schließlich wurde vielfach der Wunsch nach Möglichkeiten für mobiles Arbeiten und Home-Office geäußert.
Auf dieser Basis haben wir die bereits Ende letzten Jahres mit dem Vorstand vereinbarte Gesprächsrunde am 27. Januar 2020 geführt. Erwartungsgemäß gab es keinen Durchbruch. In einzelnen Fragen haben wir uns aber deutlich annähern können.
Den Willen unserer Mitglieder haben wir gegenüber der IKK Nord klar kommuniziert. Wir gehen davon aus, dass auch vonseiten des Vorstandes in den weiteren Gesprächen die von uns skizzierten Spielräume Beachtung finden. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, die neuen Gesprächsstände intern noch einmal zu bewerten.
Die Tarifverhandlungen werden bereits am 4. März 2020 fortgesetzt.