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Medizinische Dienste/MD Bund: Einkommensrunde 2024 – Es ist und bleibt sehr schwierig!

Mitte April haben wir eine komplette Enttäuschung erlebt, weil die Arbeitgeber (TG MD) nicht bereit waren, ein Angebot vorzulegen. Zu Beginn der Entgeltverhandlungen am 26. Juni 2024 in Berlin blieben die Arbeitgeber ihrer „Verzögerungstaktik“ treu. Entgegen unserer vorherigen Absprache über die Verhandlungsthemen kombinierten die Arbeitgeber ihr erstes Entgeltangebot mit den Manteltarifthemen:

Die Arbeitgeber forderten abermals die Einführung von Samstagsarbeit/Arbeitszeitflexibilisierung sowie eine Verschlechterung bei den Erfahrungsstufen (siehe GdS spezial vom 11. Juni 2024) und boten dafür eine lineare Tarifsteigerung um 3,5 Prozent zum 1. August 2024 und um weitere 3,5 Prozent ab 1. Januar 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten an. Zudem sollte es bei der Wegstreckenentschädigung in Höhe von 42 Cent verbleiben. Die bereits in der letzten Einkommensrunde zugesicherte Inflationsausgleichprämie (IAP) von 1.000 Euro wollten die Arbeitgeber nicht mehr „on top“ zahlen, sondern nur als Ersatz für vier „Leermonate“.

Die Arbeitgeber begründeten ihr Angebot mit einer inzwischen ausreichend entspannten Inflationsrate. Außerdem verwiesen die Arbeitgeber auf das sowieso schon gute Gehaltsgefüge beim Medizinischen Dienst.

Völlig unzureichend ist noch eine milde Umschreibung für dieses Angebot! Dieses Gesamtpaket konnte die GdS nur ablehnen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Tarifthemen hinsichtlich ihrer Finanzwirkung NICHT gegeneinander abgewogen werden und die Gehaltsverhandlungen für alle Beschäftigten NICHT negativ beeinflussen.

Im Verlauf der Verhandlungen erhielt die GdS zwar ein verbessertes Angebot, näher an einem wertschätzenden Tarifabschluss sind wir aber trotzdem nicht.

Das zweite Angebot lautet wie folgt:

–   Erhöhung des Tabellenentgeltes um 3,5 Prozent ab 1. April 2024

–   weitereErhöhung des Tabellenentgeltes um 3,5 Prozent ab 1. April 2025

–   Wegstreckenentschädigung in Höhe von 42 Cent für dienstlich veranlasste Fahrten

–   1.000 Euro Inflationsausgleichprämie

–   Laufzeit 24 Monate

Wenn man etwas Positives an diesem Angebot finden möchte: Die angebotene IAP soll zusätzlich ausgezahlt werden und nicht zur Überbrückung von „Leermonaten“ dienen. Außerdem beinhaltet das zweite Angebot keine Manteltarifthemen mehr.

Dafür soll die zweite Entgelterhöhung erst zum 1. April 2025 und nicht mehr bereits zum 1. Januar 2025 erfolgen.

Unter dem Strich reicht das alles nicht annähernd!

Zur Erinnerung unsere berechtigten Forderungen:

–   Erhöhung der Tabellenbeträge um 13 Prozent ab April 2024

–   Stärkere Erhöhung für die Vergütungsgruppen 1 bis einschließlich 7 durch einen angemessenen Mindestbetrag

–   Erhöhung der Wegstreckenentschädigung mehr als 42 Cent für dienstlich veranlasste Fahrten sowie Wiederaufnahme einer Wegstreckenentschädigung für die Nutzung von Fahrrädern

–   Unbefristete Übernahme der Auszubildenden bei erfolgreich abgeschlossener Ausbildung

–   Vereinbarung einer Bonus-Regelung für GdS-Mitglieder

–   Laufzeit zwölf Monate

Wir haben darauf hingewiesen, dass es bereits deutlich bessere Tarifabschlüsse für 2024 und 2025 in der GKV gibt. Wir können nicht nachvollziehen, warum der Medizinisch Dienst hinter diesen Abschlüssen drastisch zurückbleiben sollte! Die Beschäftigten des Medizinischen Dienstes sind von den inflationsbedingten Kaufkraftverlusten massiv betroffen. Insbesondere die niedrigen Vergütungsgruppen benötigen aus Sicht unserer Mitglieder eine stärkere Erhöhung der Gehälter.

Auch die Wegstreckenentschädigung für die „dienstliche Fahrradnutzung“ sowie der Gewerkschaftsbonus wurden von der GdS nachdrücklich gefordert. Die Arbeitgeber sicherten erstmals zu, diese Themen „mitzunehmen“.

Wir werden in den nächsten Wochen weiter Druck machen!

Los geht es mit einem informationellen Videocall am 9. Juli 2024 ab 18 Uhr. Die Tarifkommission der GdS berichtet über den aktuellen Stand der Entgeltverhandlungen und stellt sich den Fragen der Belegschaft.

Den Link zur Veranstaltung werden Sie in Kürze per E-Mail erhalten. Laden Sie auch ihre Kolleginnen und Kollegen ein. Wir benötigen die Unterstützung aller Beschäftigten.

Wir kämpfen für alle Professionen um gerechte Gehälter!

Rütteln Sie mit uns die Arbeitgeber auf und werden Sie Mitglied unter:

www.gds.de/beitritt

Ihre GdS-Tarifkommission: Monika Atzert (GdS-Bundesgeschäftsstelle), Annette Burckhardt (MD Baden-Württemberg), Dr. Frank Braatz (MD Berlin-Brandenburg), Timo Bernhardt (MD Rheinland-Pfalz), Michael Kokemor (MD Westfalen-Lippe), Manuela Rohde (MD Nordrhein)