In der Verhandlungsrunde am 20. September 2021 hat uns die KKH überrascht! Freuen konnten wir uns darüber aber nicht. Im Gegenteil!
KKH präsentiert neue Verhandlungssituation
Seit Anfang 2021 ist die Roadmap 2023 in aller Munde. In mehreren Verhandlungsrunden zur Begleitung dieser Organisationsänderung wurden uns weitere Konkretisierungen dieser Roadmap angekündigt. Daraus wird nun erst einmal nichts. Denn am letzten Montag wurden wir plötzlich darüber informiert, dass man bisher keine Entscheidungen über organisatorische und technische Änderungen treffen konnte, sodass auch keine Einsparpotenziale konkret abgeleitet werden könnten.
GdS reagiert
Diesen „Paukenschlag“ haben wir als GdS überrascht zur Kenntnis genommen. Den Vorschlag der KKH, eine tarifliche Begleitung erst einmal nur für weitere und kurzfristige Schließungsentscheidungen verhandeln zu wollen, haben wir dann intern bewertet und kurzfristig eine weitere Verhandlungsrunde für den 22. September vereinbart.
Neues Angebot
In dieser Runde hat uns die KKH ein abschließendes Angebot vorgelegt, wonach die tariflichen Regelungen aus dem TV Struktur 2020 grundsätzlich auch weiterhin gelten sollen. Zusätzlich hält die KKH in Einzelfällen auch Beurlaubungen für Beschäftigte ab dem 60. Lebensjahr und Altersteilzeitangebote für Beschäftigte ab dem 55. Lebensjahr für denkbar.
Pragmatische Entscheidung
Wir haben uns entschlossen, diesen Weg nicht gänzlich abzulehnen. Es wäre nicht fair, betroffenen Kolleginnen und Kollegen diese zusätzlichen Möglichkeiten und Leistungen zur Begleitung von Schließungen vorzuenthalten.
Verspieltes Vertrauen
Enttäuscht und verärgert sind wir trotzdem! Wir haben viel Zeit und Arbeit in die Diskussionen mit der KKH gesteckt. Dabei haben wir immer deutlich gemacht, dass wir den angekündigten Personalabbau durch Beurlaubungs- und Altersteilzeitangebote in der gesamten KKH begleitet sehen wollen. Denn wenn ein Personalabbau in der KKH erforderlich ist, sollte dieser solidarisch über die Kasse geleistet werden und nicht an einzelnen, „herausgepickten“ Standorten. Dieses Ziel können wir aktuell nicht erreichen, weil die KKH die notwendigen Zahlen, Fakten und Planungen offenbar nicht liefern kann. Das ist – man muss es so sagen – ein Armutszeugnis! Und die Stimmung in der Belegschaft hebt man ganz sicher nicht, wenn man eine Roadmap 2023 ankündigt, damit berechtigte Sorgen und Ängste in der gesamten Belegschaft erzeugt, am Ende aber der Eindruck entsteht, dass die Arbeitgeberseite überhaupt keine Idee hat, was man in den kommenden zwei Jahren verändern will und welche Konsequenzen das für die Mitarbeiter oder einzelne Aufgabenbereich haben könnte.
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Für die GdS verhandelten: Stephan Kallenberg (stellv. Bundesgeschäftsführer), Benedikt Arnhardt, Alexander Harrison und Egbert Lux (alle KKH)