Nach dem Verhandlungsauftakt am 7. November haben wir in der zweiten Verhandlungsrunde am 18. November ein erstes Angebot von der Arbeitgeberseite bekommen.
Unsere Ziele
Zur Erinnerung: Mit einer Forderung von 8,5 Prozent für zwölf Monate sind wir in die Gespräche gestartet. Basis war die Erwartungshaltung unserer Mitglieder, die angesichts der hohen Inflation nicht überraschend ist. Schon zum Auftakt hat der GKV-SV diese Erwartung als nicht realisierbar bezeichnet und seine Absicht angekündigt, die Möglichkeit zur Zahlung steuerfreier Einmalzahlungen in ein Gesamtpaket einzubeziehen. Das haben wir nicht abgelehnt, aber die Notwendigkeit erheblicher linearer Erhöhungen zur dauerhaften Sicherung der Kaufkraft für die Kolleginnen und Kollegen betont. Zudem wollen wir in diesen ungewissen Zeiten eine eher kurze Laufzeit.
Angebot passt nicht zu unseren Zielen
Das erste Angebot der Arbeitgeberseite erfüllt unsere Erwartung nicht. Es lautet wie folgt:
- steuerfreie Einmalzahlung von 1.500 Euro im Dezember 2022
- lineare Erhöhung um 3,0 Prozent ab Februar 2023
- weitere lineare Erhöhung um 2,2 Prozent ab Januar 2024
- zwei weitere steuerfreie Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 750 Euro, zahlbar im 1. und im 4. Quartal 2024
- Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024 (28 Monate)
Bewertung der Verhandlungssituation
Es war zu erwarten, dass der Vorstand die steuerfreie Einmalzahlung nutzen will, um die linearen Erhöhungen zu drücken. Das halten wir in einem gewissen Umfang auch für konsensfähig und passiert in anderen Tarifbereichen ja auch. Aber dieses Paket, das darauf abzielt, durch hohe Einmalzahlungen eine völlig unzeitgemäße Laufzeit von fast zweieinhalb Jahren und prozentuale Erhöhungen, die nicht einmal die Hälfte der Inflation während der Laufzeit ausgleichen werden, attraktiv erscheinen zu lassen, hat uns negativ überrascht. Zudem stößt uns sauer auf, wie versucht wird, mit dem Angebot einer kurzfristig zu zahlenden Einmalzahlung Druck auf die GdS auszuüben. Denn nachdem wir erklärt haben, das Angebot für nicht ausreichend zu halten und weiterverhandeln zu wollen, wurde uns angekündigt, dass das Angebot dann nicht mehr gilt. Das gehört sich aus unserer Sicht nicht!
Wie geht es weiter?
Uns ist wichtig, mit der Schilderung des Verhandlungsstandes ein Feedback aus der Belegschaft zu erhalten. Wir glauben, dass wir die Interessenlage der Beschäftigten vertreten. Am 16. Dezember 2022 gehen die Verhandlungen in die dritte Runde.
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Für die GdS verhandeln: Stephan Kallenberg (stellv. Bundesgeschäftsführer), Romy Wassersleben (GKV-SV Berlin), Erik Geider (DVKA Bonn), Maik Grunewald (GKV-SV Berlin), Sandra Wagenknecht (DVKA Bonn), Hans-Georg Zimmermann (DVKA Bonn)