Nach der Sondierungsrunde am 5. September 2022 haben sich gkvi und GdS wie geplant in der letzten Woche zum Verhandlungsauftakt getroffen.
Erwartungen konkretisiert
Dabei haben wir zunächst unsere Forderungen auf der Basis der Erwartungshaltung unserer Mitglieder gegenüber der Arbeitgeberseite konkretisiert und gleichzeitig zu einzelnen Fragen der Arbeitgeberseite, welche Rahmenbedingungen und Instrumente aus Sicht der GdS konsensfähig seien und welche nicht, Stellung genommen.
Erstes Angebot
Im Anschluss daran haben die Vertreter der gkvi ein erstes Angebot präsentiert. Die wichtigsten Eckpunkte:
- Erhöhung der Tabellengehälter linear und einen Festbetrag von 175 Euro
- Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 50 Euro ab dem 1. Dezember 2022
- Laufzeit der Vereinbarung bis zum 31. März 2024
Zudem signalisiert die gkvi Bereitschaft, eine ergänzende steuerfreie Einmalzahlung im Sinne des geplanten Entlastungspaketes 3 zu vereinbaren, die im Jahr 2023 gezahlt werden könnte. Auch die tarifliche Regelung einer Homeoffice-Pauschale wurde nicht ausgeschlossen. Ausdrücklich abgelehnt hat die Arbeitgeberseite Verhandlungen zur Reduzierung der Wochenarbeitszeit, die Vereinbarung einer Bonusregelung für GdS-Mitglieder sowie die Einführung von Fahrrad-Leasing.
Bewertung des Angebotes
Erfreulich ist, dass die gkvi bereits in der ersten Verhandlungsrunde ein konkretes Angebot vorlegt. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Ausreichend ist dieses Angebot aber leider bei weitem nicht. Die Vereinbarung eines Festbetrages, um den alle Tabellenbeträge erhöht werden, können wir uns als GdS vorstellen. Davon würden Beschäftigte mit niedrigerem Gehalt verhältnismäßig stärker profitieren als höher eingruppierte Mitarbeiter, was angesichts der aktuellen Kostensteigerungen durch die Energiekrise ein Weg sein könnte. Voraussetzung ist aber, dass ein solcher Festbetrag so bemessen ist, dass ein Durchschnittsverdiener in der gkvi tatsächlich auch prozentual einen wirklichen Inflationsausgleich erhält. Das ist bei einem Festbetrag von 175 Euro nicht der Fall, weil sich daraus für diesen Personenkreis lediglich eine Anhebung um 3,1 Prozent ergeben würde. Das reicht einfach nicht!
Zudem fällt auf, dass sich die gkvi zwar bei der angebotenen Erhöhung offensichtlich an den Abschlüssen der Gesellschafter orientiert, andere Bestandteile wie eine Bonusregelung für GdS-Mitglieder oder die Möglichkeit des Fahrrad-Leasings nicht vereinbaren will. Und während die Gesellschafter aktuell Vergütungstarif-
verträge bis zum 31. Dezember 2023 vereinbart haben, möchte die gkv informatik eine Laufzeit bis zum 31. März 2024. Das ist für uns nicht nachvollziehbar.
Wie geht es weiter?
Wir haben der Arbeitgeberseite deutlich gemacht, dass auf dieser Basis kein Abschluss erfolgen kann. Wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde, die am 20./21. Oktober 2022 stattfinden soll, ein deutlich verbessertes und im Hinblick auf die steuerfreie Einmalzahlung auch konkretisiertes Angebot.
Unterstützen Sie unsere Arbeit!
Für die GdS verhandelten: Stephan Kallenberg (stellv. GdS-Bundesgeschäftsführer), Kerstin Starnick, Michael Albers, Daniel Dietrich, Mario Neumann, Tobias Ploch und Dieter Weber (alle gkvi)
Werden Sie Mitglied unter: www.gds.de/beitritt