Mit einem ersten Tarifgespräch starteten GdS und GKV-Spitzenverband am 2. April 2019 in Berlin in die Vergütungstarifverhandlungen. Zuvor hatte die GdS den gültigen Vergütungstarifvertrag fristgerecht zum 30. Juni 2019 gekündigt und ihre Mitglieder zu ihren Wünschen, Vorstellungen und Forderungen befragt.
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen GdS-Mitgliedern, die an der Befragung teilgenommen haben. Besonders gefreut haben wir uns über die vielfache Nutzung der Möglichkeit, eigene Ideen und Vorschläge für weitere Tarifthemen einzubringen.
Auf Basis der Ergebnisse der Mitgliederbefragung hat die GdS-Tarifkommission im März folgende Forderungen für die Vergütungsrunde beschlossen und nun im Auftaktgespräch der Arbeitgeberseite vorgetragen:
• Lineare Anhebung der Vergütungen um 6,0 Prozent, mindestens aber 250 Euro monatlich (Sockelbetrag), bei einer Laufzeit von zwölf Monaten
• Eröffnung einer Wahlmöglichkeit zwischen Gehaltserhöhung und Arbeitszeitabsenkung
• Übernahme der Freistellungsregelung aus dem TVöD für den Fall der Erkrankung eines Kindes unter zwölf Jahren
Der Sockelbetrag soll die unteren Vergütungsgruppen im Vergleich zu einer rein prozentualen Gehaltssteigerung besserstellen. Auch der Abstand zwischen den einzelnen Vergütungsgruppen, der sich im Laufe der Jahre durch prozentuale Erhöhungen immer weiter vergrößert, soll so wieder verringert werden.
Viele unserer Mitglieder wünschen sich eine individuelle Wahlmöglichkeit zwischen „mehr Geld“ und „weniger Arbeit“. Diesem Wunsch möchten wir mit der zweiten Forderung entsprechen.
Darüber hinaus hat die GdS schon jetzt angekündigt, nach Abschluss der Vergütungsrunde das Thema Überarbeitung der Eingruppierungsregelungen erneut aufgreifen zu wollen.
Last but not least ist aus unserer Sicht eine tarifliche Begleitung der Veränderungen in der Arbeitswelt durch die zunehmende Digitalisierung notwendig. Wir erwarten von den Arbeitgebern die Bereitschaft, mit uns gemeinsam die Risiken dieser Entwicklung zu minimieren und zugleich den Beschäftigten die Möglichkeit zu eröffnen, die Chancen für mehr Flexibilität und Familienfreundlichkeit – zum Beispiel durch Langzeitarbeitszeitkonten – zu nutzen.
Die Tarifverhandlungen werden am 6. Mai 2019 aufgenommen und am 15./16. Juli 2019 fortgesetzt.
Ihre GdS-Tarifkommission: Henrike Kaesler (GdS-Geschäftsstelle Ost), Dr. Simone Frede, Maik Grunewald (beide GKV-Spitzenverband Berlin), Erik Geider, Sandra Wagenknecht (beide DVKA Bonn)