Nach einem herausfordernden Jahr 2023, in dem sich GdS und die AOK Nordost in einem schwierigen Tarifkonflikt gegenüberstanden, haben beide Seiten das inzwischen wieder etwas ruhigere Fahrwasser für einen direkten Austausch genutzt.
Die GdS-Delegation unter Führung des Bundesgeschäftsführers Stephan Kallenberg hat dabei zunächst die aktuelle Situation der AOK Nordost nach der Beitragssatzanpassung hinterfragt und dabei insbesondere auch die Stimmung und die Situation in der Belegschaft in den Fokus gerückt. Dazu nahm für die AOK Nordost Frau Teichert Stellung und verwies zunächst einmal auf das etwas bessere Ergebnis der aktuellen Mitarbeiterbefragung. Auch wenn das Ergebnis immer noch nicht gut sei, sieht sich die AOK Nordost auf dem richtigen Weg. Für die in Teilen der Belegschaft noch vorhandene Verunsicherung äußerte die Arbeitgeberseite Verständnis. Die Angleichung der Arbeitsprozesse innerhalb der Aufgaben sei nicht immer einfach, manchmal auch für die Bearbeiterinnen und Bearbeiter vor Ort schwer nachzuvollziehen, weil damit bei ohnehin hohem Arbeitsaufkommen oftmals noch zusätzlicher Aufwand entsteht.
Der Vorstand betonte, dass dieser Aufwand unvermeidlich sei, sich in Zukunft aber auszahlen werde. Von Seiten der GdS-Delegation wurde angeregt, die Kommunikation in die Belegschaft zu intensivieren und nicht nur (Teil-)Ergebnisse öffentlich zu machen, sondern das Ziel einzelner Prozessveränderungen bereits im Vorfeld für die Kolleginnen und Kollegen transparent zu machen, damit diese den Sinn einer Veränderung bzw. eines dadurch entstehenden Mehraufwandes für die betroffenen Beschäftigten zu erkennen.
Im Anschluss haben beide Seiten über das Thema strategische Personalplanung diskutiert. Aus Sicht der AOK Nordost sind die Herausforderungen vor allem demografischer Art. Die große Herausforderung liegt im anstehenden Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge, aber auch in der Erkenntnis, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen einen früheren Renteneintritt trotz der damit verbundenen Abschläge anstreben. Trotz dieser Situation sieht die AOK Nordost sich auf einem guten Weg, insbesondere die Bewerbersituation und die Bindung der Auszubildenden seien als positive Faktoren herauszuheben.
In diesem Zusammenhang hat sich die Arbeitgeberseite ausdrücklich zum Tarifabschluss für die Jahre 2024 und 2025 bekannt. Dieser Tarifvertrag sei teuer, aber mit Blick auf den demografischen Wandel und den Wettbewerb um Beschäftigte sinnvoll und richtig gewesen. Dieses Bekenntnis zum Tarifrecht der AOKen hören sicher nicht nur die Beschäftigten der AOK Nordost, sondern auch die GdS sehr gerne.
Zum Abschluss des Gesprächs haben sich beide Seiten auch über personalvertretungsrechtliche Themen ausgetauscht, insbesondere über die aus Sicht der GdS wünschenswerte Umsetzung der tarifpolitischen Möglichkeiten der Tarifverträge zu den „Neue Arbeitswelten“.
Beide Seiten haben vereinbart, den direkten Austausch auch in Zukunft fortzusetzen.
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