Nach dem virtuellen Spitzengespräch im Februar 2021 konnte sich unsere GdS-Delegation Anfang November endlich wieder persönlich mit Frau Dr. Stippler und der „neuen“ Geschäftsbereichsleiterin Personal Frau Gräßel in Nürnberg treffen. Neben dem GdS-Bundesvorsitzenden Maik Wagner und Manuel Rose von der GdS-Geschäftsstelle Süd nahmen am Gespräch auch GPR-Vorstandsmitglied Manuela Fretschner sowie ÖPRZ-Vorstandsmitglied Mike Wierschbitzki teil.
Maik Wagner eröffnete das Gespräch mit den politischen Themen, die auch die AOK Bayern betreffen. Frau Dr. Stippler ist hier mit der GdS einig, dass ein zukunftsfestes Finanzierungssystem wünschenswert ist, welches nicht dauerhaft am „Finanztropf“ des Bundes hängt. Im Sinne der Beschäftigten möchte man sich in der AOK Bayern zukunftsorientiert aufstellen, was derzeit im Rahmen des Zukunftsprogramms in vollem Gange ist. Die GdS begleitet die Umorganisation konstruktiv, wo es geht.
Frau Dr. Stippler und Frau Gräßel hoben hervor, dass seitens der AOK Bayern die Zusage an die Kolleginnen und Kollegen besteht, dass sich am Arbeitsort nichts ändern wird. Der Rückgruppierungsschutz bis Ende 2025, den die AOK Bayern im Rahmen einer Dienstvereinbarung zugesichert hat, bietet den Mitarbeitenden darüber hinaus Sicherheit und Planbarkeit im aktuellen Veränderungsprozess. Dennoch machen sich die Beschäftigten natürlich Gedanken, wie ihr Arbeitsplatz in Zukunft aussehen wird, wie die Strukturen im Team sind etc. Hier möchte die AOK ihre Mitarbeitenden bestmöglich mitnehmen und für maximale Transparenz sorgen, was die GdS sehr begrüßt.
Auch die fortschreitende Digitalisierung spielt am Arbeitsplatz der Zukunft eine große Rolle. Die GdS gestaltet hier auf vielen Ebenen aktiv mit, zum Beispiel mit dem Tarifvertrag neue Arbeitswelten, der schon länger auf Bundesebene verhandelt wird. Frau Dr. Stippler betonte, dass sich hier gute Chancen für die Weiterentwicklung in der AOK Bayern ergeben, speziell angesichts des zu erwartenden hohen Anteils (etwa 30 Prozent) der Kolleginnen und Kollegen, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Auf die Frage der GdS, wie viele davon letztendlich nachbesetzt werden, gibt es noch keine abschließende Antwort. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, darunter auch solche, die das AOK-System nur sehr bedingt selbst beeinflussen kann, wie zum Beispiel die künftigen Rahmenbedingungen der Politik für die GKV, Digitalisierungs- und Innovationspotenziale sowie veränderte Kundenerwartungen.
Die GdS betonte aber, dass es wichtig ist, bei den künftigen Ausrichtungen auf die jungen Kolleginnen und Kollegen aufzupassen. Diesen muss eine gute Perspektive geboten werden, damit sich an dieser Stelle keine zusätzlichen Personalprobleme ergeben. Auch die betriebliche Gemeinschaft, das sprichwörtliche „Wir-Gefühl“ in den Teams, muss hierfür stimmen. Während der Corona-Zeit mit Homeoffice etc. hat dies vereinzelt etwas gelitten. Frau Dr. Stippler und Frau Gräßel stimmten zu und ergänzten, dass für die Nachwuchskräfte schon jetzt gute Perspektiven in der Fläche bestehen oder neue Perspektiven entstehen werden. Die Übernahmequote der Azubis von etwa 94 Prozent wurde seitens der GdS gelobt.
Beachtung schenken sollte man darüber hinaus auch denjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von der Geschwindigkeit, mit denen neue Prozesse und Programme implementiert werden, vereinzelt überrollt werden. Sich auf Veränderungen adäquat einstellen zu können, benötigt nun mal seine Zeit. Frau Gräßel erläutert, dass hier Unterstützung durch gezielte Schulungs-, Coaching und Personalentwicklungsmaßnahmen laufen und in Planung sind.
Als Abschluss wurde noch ein kleiner Ausblick auf die anstehende Tarifrunde gewagt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Zu diesem Themenkomplex informiert die GdS wie gewohnt regelmäßig in den bekannten „GdS spezial“-Rundschreiben.
Die konstruktive Gesprächsreihe zwischen GdS und AOK Bayern soll auch in Zukunft beibehalten und fortgesetzt werden.