Im September haben wir gegenüber der TGAOK unsere Initiative zur Zahlung eines steuerfreien Energiegeldes an die Tarifbeschäftigten gestartet. Hintergrund ist die vom Gesetzgeber für die Arbeitgeber geschaffene Möglichkeit, zusätzlich zur tariflichen Bezahlung bis zu 3.000 Euro als Inflationsausgleich steuerfrei zu zahlen.
Die Reaktion darauf war und ist für uns nicht nur unverständlich, sondern erschütternd. Trotz unseres Hinweises auf die – schon bei normaler Inflation – nicht üppige lineare Erhöhung von 3,1 Prozent ab diesem Monat sieht die Arbeitgeberseite keinen Spielraum, die gesetzliche Möglichkeit zumindest teilweise zu nutzen, und hat zudem durchblicken lassen, auch keinen Handlungsbedarf zu sehen.
Das ist – bei allem Verständnis für die enge finanzielle Situation vieler AOKs – nicht nur empathielos, sondern wird der Verantwortung eines sozialen Arbeitgebers in keiner Weise gerecht.
Zudem wurde uns gesagt, dass das die Haltung aller AOK-Vorstände ist. Das möchten wir nicht glauben und haben von unterschiedlichen Seiten durchaus auch einen anderen Eindruck gewonnen.
Deshalb haben wir nun alle AOK-Vorstände direkt angeschrieben.
Wir haben sie aufgefordert, auf die TGAOK einzuwirken, die bisherige Haltung zu ändern.
Wir haben sie aufgefordert, das Machbare für ihre Beschäftigten zu tun.
Wir haben sie aufgefordert, ihrer sozialen Verantwortung jetzt und nicht erst im Jahr 2024 gerecht zu werden.
Wir haben sie aufgefordert, die Beschäftigten nicht nur als das „wichtigste Gut der AOK“ zu bezeichnen, sondern in der jetzigen, schwierigen Situation zu handeln und Taten folgen zu lassen!
Wir sind auf die Reaktionen gespannt.
Zum Glück gibt es außerhalb des AOK-Systems inzwischen viele Arbeitgeber, die anders agieren und die Sorgen ihrer Beschäftigten ernst nehmen. Und zwar nicht nur in laufenden Tarifrunden, sondern auch zusätzlich zu einer gültigen Tarifvereinbarung. So, wie sich der Gesetzgeber das vorgestellt hat.
Wir glauben nicht, dass sich die TGAOK im Wettbewerb um Fachkräfte mit der bisherigen Verweigerung einen Gefallen tut. Denn niemand, dem seine Beschäftigten und deren Sorgen am Herzen liegen, kann einfach nichts tun!
Wir bleiben für Sie am Ball!
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