Einfache Tarifverhandlungen waren nicht zu erwarten. Schon in der ersten Gesprächsrunde hat die vom Vorstand des GKV-SV gewünschte Orientierung am Tarifabschluss des TVöD für keine Begeisterung gesorgt. Schwierig ging es dann auch in der zweiten und dritten Verhandlungsrunde weiter.
Keine Orientierung am TVöD
Die GdS-Tarifkommission bleibt bei ihrer Haltung, dass eine Orientierung am Tarifgeschehen des öffentlichen Dienstes nicht infrage kommt. Orientierungspunkte sind die Abschlüsse in der Krankenversicherung. Wir haben auf die für 2021 vereinbarten Erhöhungen bei AOKen, BKKen, IKKen und Ersatzkassen hingewiesen.
Schlingerkurs bei der Laufzeit
Was die Laufzeit des Tarifvertrages angeht, verhandeln wir als GdS traditionell erst einmal auf einen Abschluss für zwölf Monate hin, während sich die Arbeitgeberseite meist längere Laufzeiten und Planungssicherheit wünscht. Wir haben auf der Basis der Rückmeldungen unserer Mitglieder Bereitschaft signalisiert, einen Tarifabschluss für 24 Monate zu vereinbaren, natürlich nur, wenn die Erhöhungsschritte stimmen. Zunächst wollte der GKV-SV einen noch längeren Abschluss. Das haben wir als eher nicht wünschenswert zurückgewiesen. Dann wollte der Vorstand einen Abschluss für 24 Monate akzeptieren, in diesem Zeitraum aber insgesamt nur Erhöhungen um drei Prozent gewähren. Zuletzt wurde uns nun in der dritten Verhandlungsrunde doch ein Angebot für zwölf Monate gemacht.
Gesamtpaket nicht zufriedenstellend
Angeboten wurde uns eine Erhöhung um 1,9 Prozent. Gegenüber der vorherigen Diskussion sicher ein Fortschritt, aber zufrieden sind wir nicht. Erkennbar ist, dass der GKV-SV auf zwölf Monate bezogen keine „Zwei vor dem Komma“ will. Das ist für uns angesichts der Inflation nur schwer vorstellbar. Erschwerend kommt hinzu, dass arbeitgeberseits keine Bereitschaft besteht, die angebotene lineare Erhöhung mit weiteren Elementen zu ergänzen. Konkret hat der GKV-SV sowohl der Zahlung einer steuerfreien Einmalzahlung als Corona-Beihilfe wie auch dem von uns geforderten Bonus für GdS-Mitglieder eine klare Absage erteilt.
Ein Verhandlungsergebnis war deshalb noch nicht erreichbar. Wir haben uns daher auf einen weiteren Termin verständigt, der urlaubsbedingt aber erst am 24. August 2021 stattfinden kann.