(… wie „unterirdisch“)
Äußerst sparsam fielen die Fortschritte in der dritten Verhandlungsrunde am 21. Juni 2021 aus. Im Hinblick auf die lineare Vergütungserhöhung, den Dreh- und Angelpunkt der Tarifverhandlungen, machten die Arbeitgeber zunächst überhaupt kein neues Angebot. Sie blieben bei den 2,0 Prozent, die schon in der vergangenen Verhandlungsrunde von der GdS als deutlich zu gering zurückgewiesen worden waren.
Erst im Laufe des Verhandlungstages stellten die Arbeitgeber eine weitere prozentuale Steigerung in Aussicht – allerdings nannten sie vorerst keine Zahl, sondern „0,X Prozent“. Diese sollte es in einem zweiten Schritt geben – unter der Voraussetzung, dass die Laufzeit des Tarifvertrages dafür um zwei Monate verlängert würde.
Ein gewisses Entgegenkommen zeigten die Arbeitgeber lediglich in der Frage, wie die besonderen Belastungen durch die Corona-Pandemie ausgeglichen werden könnten. Sie boten dafür die Zahlung einer einmaligen Corona-Prämie in Höhe von 300 Euro sowie die Gewährung eines zusätzlichen freien Tages an.
Die GdS begrüßt dieses Angebot, das in die richtige Richtung geht, hält aber das Gesamtpaket noch für unzureichend.
Außerordentlich ernüchternd war dann auch die Zahl, die die Arbeitgeber gegen Ende der Verhandlungen als „X“ nannten:
Um ganze 0,3 Prozent sollen nach den Vorstellungen der MDK-Tarifgemeinschaft die Vergütungen Anfang 2022 in einem zweiten Schritt steigen.
Ernsthaft?? 0,3 Prozent??
Das kann man wirklich nur als unterirdisch bezeichnen, als unwürdig und völlig ungeeignet, die Leistung der Beschäftigten angemessen zu honorieren. Bei einer prognostizierten Inflationsrate von 2,5 Prozent für 2021 ist die MDK-Tarifgemeinschaft sogar von der reinen Sicherung der Reallöhne noch ein gutes Stück entfernt.
Die GdS erwartet in der nächsten Runde endlich ein ernstzunehmendes Angebot!
Die Verhandlungen werden am 13. Juli 2021 fortgesetzt. SIE können dazu beitragen, mehr durchzusetzen – mit Ihrer GdS-Mitgliedschaft! Einfach beitreten unter www.gds.de/beitritt.
Ihre GdS-Tarifkommission: Henrike Kaesler (Leiterin GdS-Geschäftsstelle Ost), Monika Atzert (GdS-Bundesgeschäftsstelle), Annette Burckhardt (MDK Baden-Württemberg), Christian Finkermann (MDK Nord), Michael Kokemor (MDK Westfalen-Lippe), Manuela Rohde (MDK Nordrhein), Dr. Elke Schöne-Plaumann (MDK Berlin-Brandenburg), Martina Schweizer (MDK Bayern)