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VIACTIV: Zweimal neuer Anlauf

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

zum aktuellen Tarifgeschehen in der VIACTIV Krankenkasse möchten wir heute über zwei neue Anläufe berichten.

Vergütungsabschluss

Den ersten neuen Anlauf haben wir bereits erfolgreich unternommen. Den im April von der VIACTIV Krankenkasse angebotenen Tarifabschluss mit Gehaltssteigerungen ab 2019 und Arbeitszeitreduzierung ab 2021 bei einer Laufzeit bis Mitte 2021 hatte die GdS zunächst abgelehnt, nachdem unsere Mitglieder sich gegen den Abschluss ausgesprochen hatten. Im zweiten Anlauf haben wir dem Ergebnis nun zugestimmt. Hintergrund unserer Zustimmung war die Weigerung des Vorstandes, mit der GdS nachzuverhandeln. Die GdS-Mitglieder haben daraufhin in einer nochmaligen Abstimmung mehrheitlich für die Annahme des Tarifabschlusses votiert. Unseren Mitgliedern war wichtig, dass die GdS bei zukünftigen Verhandlungen auf der Basis eines verbindlichen Tarifabschlusses weiterverhandeln kann, auch wenn wir weiterhin nicht wirklich zufrieden mit der linearen Gehaltsanpassung für das Jahr 2019 und dem Wirksamwerden des ersten Erhöhungsschrittes erst ab Mai 2019 sind.

Neuer Anlauf zur Eingruppierung

Auch für die Schaffung einer neuen Eingruppierungssystematik in der VIACTIV Krankenkasse gibt es inzwischen einen zweiten Anlauf.

Dieser Anlauf ist vonseiten des Arbeitgebers angestoßen worden. Ein erster Termin mit arbeitgeberseitigen Ideen, wie die Bezahlungsstruktur in der VIACTIV Krankenkasse zukünftig aussehen könnte, hat am 28. Oktober 2019 stattgefunden.

Rückblick

Wir erinnern uns: Bereits im Zuge des Ausscheidens aus der BKK-Tarifgemeinschaft und des ersten separaten Tarifabschlusses
zwischen der VIACTIV Krankenkasse und den im Haus vertretenen Gewerkschaften wurde vonseiten des Vorstandes die aktuelle Eingruppierungssystematik als zu unflexibel und modernisierungsbedürftig bezeichnet. Ein erster Versuch, über neue Eingruppierungsmerkmale zu sprechen, ist allerdings im Sande verlaufen. Aus Sicht der GdS lag das in erster Line daran, dass seitens der Arbeitgeber nicht klar kommuniziert worden ist, wie man einerseits sich einen solchen, flexibleren neuen Weg vorstellt und wie man andererseits Verschlechterungen für die Kolleginnen und Kollegen, insbesondere für die jetzt Beschäftigten, ausschließen kann.

Ausblick

Konkretere Ideen hat die Arbeitgeberseite nun erstmals vorgestellt. Wobei so richtig konkret sind diese nach wie vor nicht, es handelt sich eher um eine Ideensammlung. Bei dieser Sammlung sind aus Sicht der GdS durchaus positive Aspekte, wie zum Beispiel die Eindämmung des Bereiches der außertariflich Beschäftigten und die Ergänzung der Gehaltstabelle um weitere Entgeltgruppen nach oben. Umgekehrt finden sich natürlich auch klassische Arbeitgeberforderungen wie die Schaffung von Bandbreiten in bestimmten Funktionsebenen oder Prämienregelungen, denen wir als GdS in der Tendenz skeptisch gegenüberstehen. Nicht, weil wir nicht nachvollziehen können, dass es innerhalb bestimmter Tätigkeitsbilder auch abgestufte Schwierigkeitsgrade zum Beispiel in der Sachbearbeitung gibt oder wir generell keine Belohnung von besonders guten bzw. besonders erfolgreichen Beschäftigten möchten. Vielmehr ist bei solchen Regelungen aus unserer Sicht immer das Problem, dass größere Spielräume von Arbeitgeberseite in der Tendenz gerne zulasten von Kolleginnen und Kollegen genutzt werden bzw. die Bewertung, statt wirklich objektiv zu sein, von vielen subjektiven Momenten abhängt. Und natürlich befürchten wir bei der Schaffung von Bandbreiten und Korridoren in der Eingruppierung eine Verschlechterung des Gehaltsniveaus in der VIACTIV insgesamt. Zwar hat der Arbeitgeber diesmal ausdrücklich zugestanden, dass Bestandsbeschäftigte keine Nachteile haben sollen. Die GdS hat aber nicht nur den Schutz der vorhandenen Kolleginnen und Kollegen im Auge, sondern auch die Sicherung von attraktiven Arbeitsbedingungen für die Zukunft der VIACTIV.

Schaffung einer Arbeitsgruppe

Die GdS wird sich konstruktiven Gesprächen für die Schaffung eines modernen, für die VIACTIV Krankenkasse passenden Eingruppierungs- und Vergütungssystems nicht verweigern. Beide Seiten haben sich deshalb auf die Schaffung einer Arbeitsgruppe verständigt, in der die konkrete Umsetzung der gegenseitigen Ideen erarbeitet und für eine abschließende tarifliche Regelung vorbereitet werden sollen. Ob diese Arbeitsgruppe tatsächlich zu einem für beide Seiten tragbaren Ergebnis kommt, ist – Stand heute – natürlich nicht absehbar.

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Für die GdS verhandeln: Stephan Kallenberg, Stephanie Giese, Thorsten Kloppenborg, Jörg Neumann und Martin Wichmann