Beim jährlichen Spitzengespräch der GdS mit dem Vorstand der AOK Bayern ging es neben den Bayern-spezifischen Themen auch um politische Fragen und die Verhandlungen mit der TGAOK.
Auf GdS-Seite waren am 5. Dezember neben Maik Wagner die Kollegen Vito Garofalo (stellvertretender GdS-Landesvorsitzender), Manuel Rose (GdS-Geschäftsstelle Süd) sowie Alexander Grund als neues Mitglied der GdS-Tarifkommission für den AOK-Bereich vertreten. Neben der Vorstandsvorsitzenden der AOK Bayern Dr. Irmgard Stippler sowie ihrem Stellvertreter Stephan Abele nahm für die Arbeitgeberseite auch Ressortdirektorin Ulrike Seegers teil.
Maik Wagner als GdS-Bundesvorsitzender begrüßte ausdrücklich das Engagement von Frau Dr. Stippler auf Arbeitgeberseite in der TGAOK. Hier ist es im Sinne der Beschäftigten wichtig, essenzielle Entscheidungen auf höchster Ebene zu treffen. Frau Dr. Stippler hat aus genau diesen Gründen die Tarifverhandlungen zur „Chefsache“ gemacht bzw. dort belassen. Beide Tarifpartner blicken gespannt auf die anstehende Einkommensrunde, die sicherlich keine leichte werden wird. Maik Wagner versäumte es an dieser Stelle nicht, die Forderung der GdS nach einem Bonus für GdS-Mitglieder zu platzieren.
Lob gab es vonseiten des AOK-Vorstandes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bayern – diese machen nach Aussage von Frau Dr. Stippler einen „guten Job“. Dass für diese Leistung die Rahmenbedingungen stimmen müssen, war für die GdS-Delegation ein zentraler Punkt, der sich durch das gesamte Gespräch zog.
Der AOK-Vorstand führte an, dass man nach wie vor ein großes Interesse daran hat, junge Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen und im Unternehmen zu halten. In diesem Zusammenhang wurde auf die hohen Azubi-Zahlen hingewiesen, die sich auch im Jahr 2020 auf ähnlich hohem Niveau wie in diesem Jahr bewegen wird (rund 280 Azubis haben im September ihre Ausbildung bei der AOK Bayern begonnen). Hintergrund ist die mittel- bis langfristige demografische Entwicklung: Rund ein Viertel der Beschäftigten der AOK Bayern werden das Unternehmen altersbedingt in den nächsten zehn Jahren verlassen. Um dies zu kompensieren, muss qualifizierter Nachwuchs her, was die GdS ausdrücklich begrüßt.
Eine intensive Diskussion gab es bei der Nachbetrachtung des kürzlich auf Bundesebene verhandelten Eckpunktepapiers zu den „Neuen Arbeitswelten“. Zu diesem steht Frau Dr. Stippler „zu 100 Prozent“. Einen Sonderfall gebe es dahingehend, dass es in der AOK Bayern derzeit Sollstellen gibt, die tarifkonform bewertet werden müssen. Dieser Sachverhalt soll aber das Eckpunktepapier nicht generell infrage stellen. Man müsse nun diese Stellen abschließend bewerten und eingruppieren.
Auf Nachfrage der GdS-Delegation nach der vorgesehenen Zeitschiene wurde erklärt, diesen Punkt so schnell wie möglich erledigen zu wollen. Personalstelle und Fachbereiche starten damit im Januar. Die GdS war sich mit dem Vor-
stand einig, dass hier nichts auf die „lange Bank“ geschoben wird. Arbeitnehmer wie Arbeitgeber benötigen Planungssicherheit. Für betroffene Kolleginnen und Kollegen soll kein finanzieller Nachteil entstehen. Falls eine Höhergruppierung erforderlich sein sollte, werde diese rückwirkend vorgenommen. Auf die Nachfrage der GdS, was im umgekehrten Fall passiert, gab es leider noch keine konkreten Antworten – der Einzelfall wird betrachtet. Für Bereiche wie den Vertrieb gibt es derzeit die Dienstvereinbarung zum Rückgruppierungsschutz, deren Regelungen erst kürzlich zugunsten der Beschäftigten verlängert wurde – das ist der „Stand der Dinge“.
Einigkeit bestand darüber, dass die Herausforderungen für die AOK Bayern durch den demografischen Wandel und die Digitalisierung zukünftig nicht weniger werden. Daher bleibt ein intensiver Dialog zwischen den Tarifparteien unerlässlich. In diesem Zusammenhang freut sich die GdS-Delegation sehr über die Bereitschaft von Frau Dr. Stippler, im nächsten Jahr direkt mit den engagierten GdS-Mitgliedern in den Dialog zu treten.
Ebenso fortgeführt wird die „Tradition“ des jährlichen Spitzengespräches, das erneut in sehr angenehmer und konstruktiver Atmosphäre verlief.