Am 11. Februar 2025 haben sich IK und GdS zur zweiten Verhandlungsrunde getroffen. Diesmal fand das Treffen digital und ohne den Vorstand statt. Dennoch war unsere erste Frage an die Vertreter der IK, ob es ein verbessertes Angebot im Vergleich zur ersten Verhandlungsrunde am 16. Januar geben wird. Das wurde verneint.
Stattdessen sind wir mit der Arbeitgeberseite die uns zwischenzeitlich auf dem Schriftweg übermittelten Änderungsvorschläge durchgegangen. Verbessert hat das unsere Stimmung nicht! Neben den bereits in der ersten Verhandlungsrunde kommunizierten Wünschen der Arbeitgeberseite, auch weiterhin befristete Arbeitsverhältnisse für eine Dauer von bis zu vier Jahren vereinbaren zu können und zukünftig ab dem ersten Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von allen Beschäftigten verlangen zu dürfen, waren auch die weiteren „Ideen“ der Arbeitgeberseite eine ziemliche Zumutung. Beispiele gefällig? Hier ein Auszug:
- Die IK möchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukünftig ohne Anhörung sechs Monate an einen anderen Standort umsetzen oder ihnen eine geringerwertigere Tätigkeit übertragen dürfen.
- Die Arbeitswoche laut Tarifvertrag soll zukünftig den Zeitraum von Montag 0 Uhr bis Samstag 24 Uhr umfassen, der Samstag also ein normaler Arbeitstag sein.
- Teilzeitanträge sollen sich zukünftig mindestens auf einen Zeitraum von drei Jahren (derzeit mindestens ein Jahr) erstrecken und ein Rechtsanspruch auf Teilzeit zur Kinderbetreuung soll nur noch gelten, wenn mindestens ein Kind unter neun Jahre (bisher zwölf Jahre) alt ist.
- Der Krankengeldzuschuss soll gestrichen
- Der Tarifurlaub soll von zehn auf sieben Tage gekürzt werden.
- Die Arbeitsbefreiung bei einem erkrankten Kind soll gestrichen werden.
- Ein Teil des Weihnachtsgeldes soll an die wirtschaftliche Unternehmenssituation gekoppelt werden.
Natürlich ist der Arbeitgeberseite klar, dass diese Vorschläge für uns nicht verhandelbar sind und schon gar nicht als Kompensation für eine Vergütungserhöhung vereinbart werden können. Wir unterstellen also, dass dieser Katalog in erster Linie eine Provokation darstellen und die Verhandlungen verzögern soll. Deshalb müssen und werden wir im Rahmen der weiteren Verhandlungen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, um zu einem vernünftigen Vergütungsabschluss zu kommen. Dazu werden wir zu gegebener Zeit kommunizieren.
Für die GdS verhandeln: Stephan Kallenberg (Bundesgeschäftsführer), Christina Kuke, Dirk Neumann, Jens Nielsen und Horst Zigler
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