Nachdem wir uns in einer digitalen Runde mit der Arbeitgeberseite am 9. Januar 2025 über die von beiden Seiten in der Gehaltsrunde 2025 geplanten Themen abgestimmt haben, fand am 27. Januar 2025 nun die erste Verhandlungsrunde zwischen GdS und der BKK mkk in Berlin statt. Schnell ist klar geworden: Diese Gehaltsrunde wird ein steiniger Weg!
Unsere Forderungen
Auf der Basis der durchgeführten Beschäftigtenbefragung haben wir der Arbeitgeberseite unsere Forderungen präsentiert. Gefordert haben wir:
- Erhöhung der Tabellengehälter um zehn Prozent, mindestens aber um 300 Euro ab Januar 2025,
- Einführung einer Stufe 7 in allen Gehaltsgruppen.
Zusätzlich haben wir einen Vorschlag zur Überarbeitung der Tätigkeitsbeispiele im Entgeltgruppenkatalog des Entgelttarifvertrages angekündigt und die Zahlung eines Zuschusses zum Jobticket gefordert.
Diese Forderung haben wir auch begründet. Wir haben ausführlich dargestellt, dass die Kaufkraftverluste, die durch die hohe Inflation seit 2022 eingetreten sind, durch den letzten Gehaltsabschluss nicht ausgeglichen worden sind und insbesondere in den unteren Gehaltsgruppen Nachholbedarf besteht. Also dort, wo überwiegend Frauen betroffen sind und wo in besonderem Maße Altersarmut droht. Wir haben deutlich gemacht, dass die Arbeitsbedingungen im Vergleich zu anderen Kassen nicht weiter zurückfallen dürfen, sondern ein Rückstand aufzuholen ist. Das muss auch im Interesse der BKK mkk sein!
Die Einführung einer zusätzlichen Stufe 7 in der Gehaltstabelle würde die Arbeitgeberattraktivität deutlich stärken. Gleiches gilt für einen Zuschuss zum Jobticket, gerade an den Standorten in großen Städten wie insbesondere Berlin, Duisburg oder Stuttgart. Darüber hinaus halten wir eine Überarbeitung der veralteten Tätigkeitsbeispiele für überfällig.
Reaktion der mkk
Wir haben nicht erwartet, dass die Arbeitgeberseite auf diese Forderungen mit Begeisterung reagiert und wir in der ersten Verhandlungsrunde bereits zu Ergebnissen kommen. Trotzdem hat uns die Haltung der mkk enttäuscht. Denn – anders als die GdS-Tarifkommission – hat sich die Arbeitgeberseite in keiner Weise mit der Situation der Kolleginnen und Kollegen befasst, die mit den Folgen der Kaufkraftverluste umgehen muss.
Auch die Arbeitgeberattraktivität war kein Thema. Stattdessen ist uns ausführlich die – nicht überraschend – schwierige finanzielle Situation der BKK mkk und der im Wettbewerb hohe Zusatzbeitrag sowie die deshalb zu erwartenden Kündigungen erläutert worden.
Uns ist klar, dass die BKK mkk ebenso wie viele andere Krankenkassen unter der von der Politik geschaffenen schwierigen Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung leidet. Das kann und darf aber nicht der alleinige Maßstab bei Gehaltstarifverhandlungen sein!
Die Beschäftigten „halten den Laden am Laufen“ und sorgen dafür, dass die BKK mkk eine Zukunft hat. Diese Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren erhebliche Kaufkraftverluste hinnehmen müssen, die sich durch CO2-Steuer und nicht zuletzt auch durch den höheren Beitrag zur Krankenversicherung fortsetzen. Dass die statistische Inflationsrate sich inzwischen deutlich reduziert hat, ändert nichts an dem höheren Sockel, auf dem die weitere Inflation aufsetzt.
Nach unserer Überzeugung braucht die BKK mkk in der jetzigen Situation nicht nur gut qualifizierte, sondern auch engagierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen, um den Service sicherzustellen. Gerade deshalb ist eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Verbesserung der Gehaltsperspektive mit einer zusätzlichen Stufe 7 aus unserer Sicht unerlässlich.
Das leidige Thema Wochenarbeitszeit …
Wir haben im Rahmen der Gespräche erneut auch eine stufenweise Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf das bei anderen
BKKs übliche Niveau gefordert. Im Gegenzug wären wir bereit, einen Arbeitszeitkorridor bis zu 40 Wochenstunden zu eröffnen, sodass Beschäftigte auch die Möglichkeit hätten, freiwillig mehr zu arbeiten und entsprechend mehr zu verdienen.
Wirklich offene Ohren haben wir auch in diesem Punkt nicht wahrgenommen. Stattdessen wurde uns vorgerechnet, was eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit kostet. Auch hier fehlte uns der Blick auf die Situation der Kolleginnen und Kollegen und den Wettbewerb völlig.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass es sehr schwierige Tarifverhandlungen werden.
Für die GdS verhandeln: Stephan Kallenberg (GdS-Bundesgeschäftsführer), Kathrin Laufer, Simone Maier, Elli Weiß, Nicole Zoberbier und Thomas Lenz
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